Singapur ist ein Stadtstaat an der Südspitze des asiatischen Festlandsockels, kleiner als Hamburg, mit genau 712 Quadratkilometern von überschaubarer geografischer Ausdehnung und dennoch als Finanzmetropole ein wirtschaftlicher Riese
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Fakten
Name
Singapur
Hauptstadt
Singapur
Einwohner
ca. 5,7 Millionen
Fläche
ca. 730 km2
Währung
Singapur Dollar
Internet-Domain
.sg
Sprachen
Englisch, Malaiisch, Chinesisch, Tamil
Kontinent
Asien
Region
Südostasien
Vorwahl
+65
Die Geschichte Singapurs
Wer die quirlige Stadt in Südostasien verstehen will, sollte sich zunächst mit ihrer Geschichte beschäftigen. Als sich Singapur Mitte der sechziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts von seinem Nachbarn Malaysia löste, wurden dem Zwergstaat auf dem asiatischen Kontinent kaum Überlebenschancen eingeräumt, denn dem nun autonomen Gebilde mangelte es an Rohstoffen.
Doch ein gewisser Lee Kuan Yew versprach seinem Volk als Premierminister Glück und Wohlstand. Beide Versprechen sollten sich erfüllen, und heute ist die Stadt der Inbegriff einer hochentwickelten Marktwirtschaft und ganz sicher auch ein interessantes Reiseziel.
Kaum ein Besucher Singapurs spürt auf den ersten Blick, dass der Stadtstaat aus einer Hauptinsel und rund 60 kleineren Inseln besteht. Es ist eine Welt am Wasser im Süden der malaiischen Halbinsel, und die Menschen, die hier leben, geben sich weltoffen.
Die nahe gelegene Straße von Malakka ist eine der meistbefahrenen Wasserstraßen der Welt. Im Norden verbindet ein 1.056 Meter langer Damm die Stadt mit Johor Bahru in Malaysia. Über ihn gelangen nicht nur täglich 60.000 Fahrzeuge nach Singapur, sondern auch das lebenswichtige Trinkwasser in riesigen Rohren.
Was bedeutet der Name „Singapur“?
Dass die Übersetzung von „Singapur“ aus dem Sanskrit „Löwenstadt“ bedeutet, ist wohl einem kolossalen Irrtum zu verdanken. Einer Legende zufolge soll es der Prinz Sang Nila Urama gewesen sein, der im Jahr 1299 das Königreich Singapura gründete, weil er bei seiner dortigen Ankunft einen Löwen gesehen haben wollte. Die aber gab es hier auch zu jenen Zeiten nicht, und so war es wohl ein Tiger, der dem Prinzen begegnete. Dessen ungeachtet entwickelte sich Singapur prächtig und ist mehr als fünfzig Jahre nach seiner Unabhängigkeitserklärung so etwas wie ein multikultureller Anpassungskünstler.
Sigapurs Einwohner
Hier leben zahlreiche Ethnien nebeneinander. Achtzig Prozent der Einwohner sind Singapurer Chinesen. Sie nennen sich „Peranakan“, was so viel heißt wie: „Vor Ort geboren“. Und sie alle sind zu Hause in einem „Musterstaat“, wo sich Moderne und Tradition zu einer interessanten Synthese verknüpften und wo den Architekten in ihrem Reichtum an Fantasien offenbar keine Grenzen gesteckt werden. Die „Löwenstadt“ ist gleichermaßen exotisch und aufregend.
Sehenswürdigkeiten
Singapur hat sich längst von dem Makel befreit, lediglich aus Wolkenkratzern und Shoppingmalls zu bestehen. Wer als Gast hier länger als nur zu einem Stopover bleibt, der kommt aus dem Staunen nicht heraus, denn die Sehenswürdigkeiten dieser interessanten Metropole verteilen sich über alle Viertel.
Chinatown
Auf den Spuren der Geschichte wandeln die Besucher in den Gassen von Chinatown, der einstigen Enklave der Immigranten. Hier finden sich zahlreiche Tempel und Pagoden, und in den traditionellen „Apotheken“ werden traditionelle Produkte der chinesischen Medizin angeboten.
Der arabische Teil Singapurs
Völlig anders gestaltet sich der Stadtteil, der von den arabischen Einwohnern Singapurs bewohnt und gestaltet wird. Kampong Glam mit seiner Arab Street entstand in der Kolonialzeit, als sich hier gläubige Moslems ansiedelten. Die zahlreichen Restaurants sind dort das Ziel von Gourmets aus aller Welt.
Little India
Von „Little India“, dem Viertel der indischen Bevölkerung, heißt es, dieser Region wohne ein Zauber inne. Hier wird das einzigartige Erbe der Hirten, Kaufleute und Girlandenknüpfer intensiv gepflegt, und der Duft des Currys durchflutet die Gassen.
Marina Bay
Die supermoderne Marina Bay erstrahlt bei Tag und bei Nacht in leuchtenden Farben. Allabendlich gibt es dort eine Lasershow, und die gesamte auf dem Reißbrett begabter Architekten gestaltete Landschaft aus Stahl und Beton ist ein Wunderwerk der Technik. Die gewaltigen Aussichtsplattformen und die drei Türme des Marina Bay Sands Hotel bieten sich für einen Rundumblick auf die Glitzerwelt Singapurs geradezu an. Hier wechseln sich üppige grüne Gärten, Gourmet-Restaurants und ein 150 Meter langer Swimmingpool in luftiger Höhe ab.
Singapore Flyer
Eine zweite Chance, sich dieser Stadt von ganz oben zu nähern, eröffnet sich durch ein Ticket für das Riesenrad Singapore Flyer. Es kreist bis in eine Höhe von 165 Metern – nur in Las Vegas gibt es mit dem „The High Roller“ eine um wenige Meter größere Anlage.
Changi Airport
Singapur hat sich zwar der Erhaltung natürlicher Ressourcen verschrieben, doch vieles ist in dieser Stadt künstlich. Das beginnt bereits im luxuriösen Changi Airport, der sich mit zahlreichen Ehrungen schmückte und unter anderem den größten Indoor-Wasserfall der Welt präsentiert. Der ist umgeben von tropischen Pflanzen und nahezu tausend Bäumen. Eine Wunderwelt unter Glas!
Southern Ridges
Wer gut zu Fuß ist und die Natur in ihrer Ursprünglichkeit erleben möchte, der sollte sich in Singapur zu den Southern Ridges begeben. Dies ist eine immerhin zehn Kilometer lange Wanderroute aus Pfaden und Brücken und an der Henderson Road die Heimat von 43 verschiedenen Vogelarten.
Insel Pulau Ubin
Auf der kleinen Insel Pulau Ubin, die man mit dem Bumboat vom Changi Point Anleger erreicht, zeigt sich das authentische historische Singapur. Das hundert Hektar große Sumpfgebiet ist der Rückzugsort seltener wilder Tiere.
Sauberkeit und hohe Strafen
Auch wenn dieser Stadtstaat auf dem südlichsten Punkt der Halbinsel praktisch über keinerlei Hinterland verfügt, entwickelte sich Singapur doch zu einem der wichtigsten asiatischen Tigerstaaten. Die Zeit der politischen Krisen ist vorbei, und dank einer strikten Gesetzesgebung darf sich die Stadt als die sauberste auf Erden rühmen. Wer gegen Hygienemaßnahmen verstößt, riskiert hohe Strafen.
Und das führte dazu, dass in dieser Stadt niemand auf die Idee käme, einen Zigarettenstummel achtlos auf die Straße zu werfen.
Korrekturen und Ergänzungen: