Marokko - Steckbrief, Bilder, Lage, Klima

Marokko
Marokko (Foto: Marten Youssef | Thinkstock)

Marokko

Marokko, am nordwestlichen Rand Afrikas gelegen, besticht durch seine landschaftliche Vielfalt, die von den Sanddünen der Sahara bis zu den schneebedeckten Gipfeln des Atlasgebirges reicht. Die reiche Geschichte des Landes spiegelt sich in den alten Medinas, der maurischen Architektur und den Traditionen der Berber wider. Marokko ist bekannt für seine kulinarischen Köstlichkeiten wie Couscous und Tajine, aber auch für seine pulsierenden Städte wie Marrakesch und Fes. Marokko ist ein Land, in dem Tradition und Moderne perfekt miteinander verschmelzen.

Lesezeit: 10 Minuten

Inhaltsverzeichnis

Marokko Steckbrief

Eigenschaft Daten
Offizieller Name Königreich Marokko
Hauptstadt Rabat
Amtssprache Arabisch, Amazigh (Berberisch)
Währung Marokkanischer Dirham (MAD)
Fläche ca. 446.550 km²
Einwohnerzahl ca. 36 Millionen (Stand 2021)
Religion Islam (überwiegend sunnitisch)
Staatsoberhaupt König Mohammed VI.
Regierungsform Konstitutionelle Monarchie
Zeitzone Westafrikanische Zeit (WAT)
Unabhängigkeit 2. März 1956 (von Frankreich)
Topographie Sahara-Wüste, Atlasgebirge, Küstenebenen
Wichtigste Städte Rabat, Casablanca, Marrakesch, Fès
Wirtschaft Landwirtschaft, Bergbau, Textilindustrie

Marokko Bilder

Länderporträt Marokko

Der Name „Markokko

Der offizielle Name des Landes ist „al-Mamlaka al-Maghribiyya“ und bedeutet so viel wie „Maghrebinisches Königreich“. International hat sich jedoch der Name Marokko durchgesetzt, der sich von der ehemaligen Hauptstadt Marrakesch ableitet.

Die Sprachen Marokkkos

Die Amtssprachen sind Arabisch und das marokkanische Tamazight. Daneben wird im Handel und in Bildungseinrichtungen landesweit Französisch gesprochen. Vor allem im Norden des Landes und in der Westsahara trifft man auch häufig auf Spanisch.

Die Lage Marokkos

Das Königreich Marokko im Nordwesten Afrikas gehört wie Algerien und Tunesien zu den „Maghreb-Staaten“. Geprägt durch ihre geographische Lage und ihre Kultur haben diese Länder viele Gemeinsamkeiten. Obwohl Marokko in die arabische Welt eingebettet ist, pflegen seine Bewohner ihre maghrebinische Identität.

Marokko ist durch die Straße von Gibraltar von Europa getrennt. Im Osten und Nordosten grenzt das Königreich an Algerien. Der Grenzverlauf im Süden ist dagegen wegen des Westsahara-Konflikts umstritten und soll erst durch ein UN-Referendum geklärt werden.

Die Fläche des Staates beträgt 446.550 Quadratkilometer. Rechnet man die Westsahara hinzu, sind es 712.550 Quadratkilometer. Von den 34 Millionen Einwohnern sind rund 80 Prozent Berber. Obwohl Berber sowohl in Algerien, Tunesien, Libyen, Mauretanien als auch im südlichen Afrika leben, werden sie meist mit Marokko in Verbindung gebracht.

Wie eine Sichel ist der Westen Marokkos auf das Mittelmeer und Europa ausgerichtet. Steil und felsig ist die Küste entlang des Mittelmeers. Zwischen den Felsen liegen idyllische Buchten mit feinen Sandstränden.

Die größte Stadt ist hier Tetuan, daneben reihen sich kleine hübsche Fischerdörfer entlang der Küste. Das Rif-Gebirge stößt mit seinem nördlichen Ausläufer an das Mittelmeer. Wie auf zwei Hörnern liegt auf zwei Gipfeln des Rifgebirges die ehemals heilige und für Ausländer verbotene Stadt Chefchaouen. Östlich davon liegt Nador mit einem internationalen Flughafen.

Die Landschaft Marokkos

Die Landschaft Marokkos bietet ein abwechslungsreiches Bild. Von Südwesten nach Nordosten erstreckt sich der „Hohe Atlas“ in einem flachen Gelände. Schroffe, felsige Gebirgsformen und steile Gipfel verleihen dem Massiv Hochgebirgscharakter.

Die Küstenregionen im Norden und Westen sind abwechslungsreich. Im äußersten Norden liegt an der Straße von Gibraltar die Hafenstadt Tanger mit einer Million Einwohnern. Entlang der Küstenregion im Westen folgen lebhafte Fischereihäfen und die Hauptstadt Rabat. Die geschichtsträchtige Königsstadt präsentiert sich modern und umweltfreundlich. Weiter südlich liegt die Wirtschaftsmetropole und größte Stadt Marokkos, Casablanca. Bevor die Westküste in die Sahara mündet, liegen die Badeorte und Touristenzentren Agadir und die Stadt der Weltenbummler und Hippies Essaouira.

An die weite Küstenebene schließt sich das Gebiet der Westsahara an. Hier erheben sich die Sanddünen bis zu einer Höhe von über 350 Metern. Die Sandplateaus werden von tiefen Wadis durchschnitten und machen den Wüstencharakter perfekt.

Die Tierwelt Marokkos

In den dünn besiedelten Gebieten leben nur wenige Wildtiere. Dazu gehören der vom Aussterben bedrohte Leopard und der Wüstenluchs. Häufiger sind Berberaffen, Gazellen, Hyänen, Schakale und Wüstenfüchse.

In den trockenen, wüstenähnlichen Halbwüsten und Steppen findet man Kamele sowie Skorpione, Schlangen und Otter.
Unter den Vögeln sind vor allem Adler, Geier, Störche, Bussarde und Milane vertreten.

Im Süden, wo die Sahara an Marokko grenzt und sich die höchsten Sanddünen erheben, liegt der Dayet-Srij-See. Er ist Anziehungspunkt für Flamingoschwärme. Die schwarze Wüste, die roten Sanddünen und die rosa Vögel auf dem blauen See ergeben ein faszinierendes Farbenspiel.

Marokko – das Tor zu Afrika

Marokko, das Tor zu Afrika, ist erfüllt von der bunten Welt des Orients. Die kulturelle Vielfalt des Landes zeigt sich auf farbenfrohen Märkten und prachtvollen historischen Städten.

Die vier marokkanischen Königsstädte Fès, Marrakesch, Meknès und Rabat waren in der Geschichte des Landes allesamt Hauptstädte des Königreichs. Heute ist Rabat Hauptstadt und Regierungssitz.

Die jeweiligen Herrscher statteten die Städte zu ihrer Regierungszeit mit prunkvollen Bauten und glanzvollem Ambiente aus. So sind sie heute touristische Highlights und eine wichtige Einnahmequelle für die Wirtschaft des Landes.

Jede Stadt hat ihren eigenen Charme. Über allem aber liegt der Duft von Zimt, Koriander und vielen anderen Gewürzen.
Marrakesch ist unter anderem der wichtigste Eisenbahnknotenpunkt. Wirtschaftlich lebt die Stadt neben dem Tourismus mit Tausenden von Besuchern jährlich vor allem vom Handel und der Teppichherstellung.

Eine einzigartige landschaftliche Vielfalt zwischen Wüste und grünen Tälern offenbart sich rund um die Städte Ouarzazate, Zagora und Tinghir. Am Rande der Wüste öffnet sich ein Panorama mit Palmenhainen, Seen, der Mineralwüste von Agdz oder der Dades-Schlucht.

Zwischen dem Fluss Draa und den südlichen Ausläufern des Antiatlas liegt der Nationalpark Iriqui. Hier wird die für Südmarokko typische Wüstenlandschaft mit bewaldeter Steppe und Akaziensavanne gepflegt und präsentiert.

Die Wüsten Marokkos

Große Teile Marokkos bestehen aus verschiedenen Wüstenlandschaften:

  • die Wüste Merzouga mit ihren langen, bis zu fünf Kilometer breiten Dünen
  • die Wüste Zagora mit ihren Festungen und Kasbahs im Drâa-Tal, die tausendundeine Geschichte verbergen
  • die Wüste Agafay bei Marrakesch

Die Wirtschaft Marokkos

Ziel der marokkanischen Regierung ist es, ökologische Verantwortung zu übernehmen. Das Land ist führend im nachhaltigen Tourismus. Die Bemühungen, das reiche Erbe an Kunst und Kultur zu bewahren, dokumentieren sich in zahlreichen Museen und Kunstgalerien.

Die wichtigsten Wirtschaftsfaktoren sind Landwirtschaft und Bergbau. Dabei hat der Phosphatabbau die größte Bedeutung. Im Energiesektor hat sich Marokko ehrgeizige Ziele gesetzt und will durch eine Energiewende Nachhaltigkeit und Energiesicherheit erreichen. Bestes Beispiel ist das solarthermische Kraftwerk in Ouarzazate.

Marokko hat sich der Moderne geöffnet, bleibt aber ein Land des Kunsthandwerks. Casablanca, Marrakesch, Tanger, Agadir, Fès und Rabat sind die Zentren mit moderner Infrastruktur. Die bekanntesten Marken haben sich hier ihren Platz erobert.

Für die Mobilität im Land sorgen sowohl konventionelle Züge als auch ein Hochgeschwindigkeitszug. Dieser bedient derzeit vier Bahnhöfe: Tanger, Kenitra, Rabat und Casablanca. Die Reisezeit von Tanger nach Casablanca beträgt rund zwei Stunden, von Rabat nach Tanger eineinhalb Stunden und von Kenitra nach Tanger nur fünfzig Minuten.

Korrekturen und Ergänzungen:

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